[Advanced Materials]
Sophie Thalmayr, Melina Grau, Lun Peng, Jana Pöhmerer, Ulrich Wilk, Paul Folda, Mina Yazdi, Eric Weidinger, Tobias Burghardt, Miriam Höhn, Ernst Wagner, Simone Berger
Basierend auf einem „Chemischen Evolutionsprozess“, wurde in der vorliegenden Arbeit Thalmayr et al. eine Bibliothek an neuen hocheffizienten nicht-viralen Carriers für pDNA, mRNA und siRNA Delivery generiert. Diese neue Träger-Klasse vereinigt die Vorteile früherer Polymer-basierter und Lipid-basierter Carriers und übertraf frühere Carrier-Generationen bei Weitem. Beim Zelleintritt über Endozytose zeigen die neuen Träger ein Chamäleon-artiges Verhalten und pH-abhängige Polaritäts-Änderung durch kationisierbare polare und apolare Strukturelemente. mRNA Lipopolyplexe waren in Tumorzellen in Gegenwart von 90% Serum immer noch hochpotent, und noch in sehr niedrigen Dosen (3 Picogramm) aktiv, was ungefähr 2 Nanopartikeln pro Zelle entspricht. Damit haben sie vergleichbare Partikel-Effizienz wie virale Vektoren. Auch in vivo zeigten die Carriers hohe Aktivität bei systemischer Applikation von 1-3 µg mRNA in Mäusen, vor allem im Immunorgan Milz sowie in Tumor, Lunge und Leber.
[Clinical Cancer Research]
Sebastian Johannes Schober, Caroline Schoening, Jennifer Eck, Charlotte Middendorf, Julia Lutsch, Pia Knoch, Anna Josefine von Ofen, Hendrik Gassmann, Melanie Thiede, Julia Hauer, Andreas Kolk, Klaus Mantwill, Jürgen E Gschwend, Stefan E G Burdach, Roman Nawroth, Uwe Thiel, Per Sonne Holm
Viele solide Tumoren, darunter auch Ewing Sarkome, sind durch immunsuppressive Eigenschaften gekennzeichnet, welche die Anwendung von Immuntherapien in ihrer gegenwärtigen Form stark einschränken. Einen Lösungsansatz zur Überwindung des immunsuppressiven Charakters beschreibt eindrucksvoll die Publikation von Schober et al. (Clinical Cancer Research). Durch Kombination des YB-1-abhängigem onkolytischem Virus XVir-N-31 und CDK4/6-Inhibition wird diese immunsuppressive Hürde durchbrochen. Die Anwendung induziert eine immunologische Neuordnung des Ewing Sarkoms: Antigenpräsentation wird verbessert, Tumorzelllyse wird gesteigert und suppressiven Eigenschaften von regulatorischen T-Zellen sowie Tumor-assoziierten Makrophagen wird durch Auslösen einer akuten Inflammation entgegengewirkt. Dies hemmt nicht nur das lokale Tumorwachstum, sondern weist auch systemische Antitumor-Effekte auf. Die Ergebnisse zu dieser neuartigen Kombinationstherapie haben zur Initiierung einer vom BMBF geförderten klinische Phase-I-Studie für Sarkome des Kindes- und jungen Erwachsenenalters maßgeblich beigetragen.