[Molecular Therapy, Methods & Clinical Development]
Dawid Głów, Simon Meyer, Irene García Roldán, Lara Marie Akingunsade, Kristoffer Riecken, Boris Fehse
Mit CRISPR/Cas9 wurde das Genome editing in kürzester Zeit zu einem äußerst populären Werkzeug der Grundlagen- wie auch der angewandten Forschung. Seine breite Anwendung in der Gentherapie erfordert sensitive Analysen hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen, u.a. durch off-target Effekte. Während deren Häufigkeit und Lokalisation durch gängige NGS-Methoden erfasst werden, gibt es bisher wenige Daten zu möglichen physiologischen Langzeit-Konsequenzen. Wir haben einen Long-term Adverse Treatment Effect (LATE) in-vitro-Assay entwickelt, der die potentielle Toxizität von Designernukleasen anhand der Häufigkeit von Zelltransformationsereignissen, z.B. infolge von off-target-Schnitten in verschiedenen Tumorsuppressorgenen (z.B. TP53, p21, PLZF), analysiert. Der LATE-Assay funktioniert mit verschiedenen Zielzellen und erlaubt u.a. auch den direkten Nachweis einer geringeren off-target-Aktivität verbesserter ("high-fidelity“) Cas9-Moleküle. Zusammenfassend wurde in der vorliegenden Arbeit erstmals ein zellulärer Assay zur Analyse potentieller unerwünschter Nebenwirkungen der Anwendung des CRISPR/Cas Systems etabliert.
Personen auf dem Bild von links nach rechts: Almut Uhde, Boris Fehse, Dawid Glow, Kristoffer Riecken