Preisträger Q4, 2024
The winners will be announced shortly!
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(1) Degradation and stable maintenance of adeno-associated virus inverted terminal repeats in E. coli
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Dinh To Le and Marco Radukic
Marco T Radukic, Dinh To Le, Timo Krassuski, Philipp Borchert, David R F Leach, Kristian M Müller
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Als Ausgangsmaterial für Gentherapien dienen oft Plasmide, die DNA-Motive mit palindromen und repetitiven Eigenschaften tragen, wie die sogenannten invertierten terminalen Wiederholungen („inverted terminal repeats“, ITRs) des Adeno-assoziierten Virus (AAV). Diese Motive werden in bisher üblichen Prozessen von E. coli nicht zuverlässig repliziert und erfahren Deletionen. Dies wirkt sich negativ auf die Produktion und Qualität rekombinanter AAV aus, den bevorzugten Genfähren für die Genersatztherapie. Mithilfe direkter Einzelmolekülsequenzierung von Plasmid-kodierten ITR-Sequenzen gelang es Radukic et al. optimierte Wachstumsbedingungen und spezielle E. coli Stämme zu identifizieren, die stabil ITRs in Plasmiden erhalten, und eine verschobene Fehlpaarung („slipped misalignment“) während der Plasmidreplikation als Ursache für die Deletionen zu identifizieren. Mit solchen intakten ITRs produzierte AAVs zeigten eine höhere Ausbeute und höhere genomische Reinheit. Die Arbeit kombiniert somit geschickt Grundlagenforschung bakterieller Genetik und Virologie mit einem unmittelbaren Mehrwert für die patientennahe Gentherapieentwicklung.
(2) Anti-Mesothelin CAR-NK cells as a novel targeted therapy against cervical cancer
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Robert Polten and Ivana Kutle
Ivana Kutle, Robert Polten, Jan Lennart Stalp, Jens Hachenberg, Felix Todzey, Ralf Hass, Katharina Zimmermann, Juliane von der Ohe, Constantin von Kaisenberg, Lavinia Neubert, Jan C. Kamp, Dirk Schaudien, Ann-Kathrin Seyda, Peter Hillemanns, Rüdiger Klapdor, Michael Alexander Morgan, Axel Schambach
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Während CAR-T Zelltherapien vielversprechende Erfolge bei hämatologischen Tumoren erzielt haben, schreiten vergleichbare Fortschritte bei soliden Tumoren bisher langsamer voran. Die vorliegende Studie adressiert dieses Defizit im Bereich der gynäkologischen Karzinome durch die erfolgreiche Entwicklung und präklinische Validierung von anti-Mesothelin CAR-NK-Zellen, die aus verschiedenen Zellquellen stammen und mittels alpharetroviraler Vektoren genetisch modifiziert wurden. Die Wahl von alpharetroviralen Vektoren stellt einen innovativen Ansatz dar, um sicherere Gentherapien zu ermöglichen. Die modifizierten NK-Zellen zeigen hohe Effektivität gegen Gebärmutterhalskrebszellen in 2D- und 3D-Spheroid-Modellen, welche durch die Kombination mit Chemotherapie verstärkt wird und das Potenzial für Synergien zwischen gentherapeutischen und klassischen Therapien unterstreicht. Mittels CRISPR-Cas9 wurde Mesothelin auf Zielzellen eliminiert, um die Spezifität der CAR-NK Zellen zu evaluieren. Diese Arbeit liefert wichtige Grundlagen für zukünftig verbesserte Gen- und Immuntherapien für solide Tumoren.
(3) T-cell specific in vivo gene delivery with DART-AAVs targeted to CD8
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Muhammed Burak Demircan and Luca Zinser
Muhammed Burak Demircan, Luca J Zinser, Alexander Michels, Mar Guaza-Lasheras, Fabian John, Johanna M Gorol, Samuel A Theuerkauf, Dorothee M Günther, Dirk Grimm, Florian R Greten, Petr Chlanda, Frederic B Thalheimer, Christian J Buchholz
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AAV-Vektoren haben sich mit mehreren zugelassenen Arzneimitteln als Mittel der Wahl für den in vivo Gentransfer erwiesen. Dabei dient insbesondere die Leber als Zielorgan für die Freisetzung therapeutischer Proteine. Für den in vivo Gentransfer in T-Lymphozyten sind AAV-Vektoren jedoch bisher ungeeignet. Demircan/Zinser et al. zeigen, dass die Serotypen AAV-2 und -6 T-Zellen mit hoher Effizienz transduzieren, wenn die Kapside mit hoch-affinen Bindern für den T-Zellmarker CD8 modifiziert werden. Solche CD8-AAVs sind in ihrer Kernstruktur völlig unverändert und stehen der Gentransferaktivität unmodifizierter AAVs nicht nach. In Blut oder nach systemischer Injektion treffen sie im Gegensatz zu herkömmlichen AAV-Vektoren CD8+ T-Zellen mit hoher Effizienz und sind dabei gleichzeitig höchst selektiv sowohl für murine als auch humane T-Lymphozyten. Damit eröffnen sich für gentherapeutische Ansätze im Bereich der Immuntherapie ganz neue Möglichkeiten für die direkte Modifikation von T-Zellen im Organismus.
Preisträger 2024
Preisträger 2020-2023
Berechtigungen und Verfahren
Award
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Auszeichnung von bis zu 3 hochrangigen Gentherapiepublikationen von DG-GT Mitgliedern pro Quartal.
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Erstautor*innen erhalten ein Zertifikat und ein Preisgeld in Höhe von insgesamt 500 €, sowie eine einjährige Mitgliedschaft in der DG-GT, sollten sie nicht bereits Mitglieder sein.
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Berechtigung
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Erst-, Letzt- oder korrespondierende(r) Autor*in der Publikation muss zum Vorschlagszeitpunkt (Quartalsende) DG-GT Mitglied sein (bei Co-Autorenschaften ist es ausreichend, wenn ein(e) Erst-, Letzt- bzw. korrespondierende(r) Autor*in DG-GT Mitglied ist). Der Beitragspflicht muss nachgekommen sein.
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Eingereichte Publikationen müssen wichtige Themen der Gentherapie behandeln.
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Eingereichte Publikationen müssen in dem entsprechenden Quartal erschienen sein (entscheidend ist der Termin der Online-Veröffentlichung).
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Publikationen, die bereits einen Preis erhalten haben, dürfen nicht eingereicht werden.
Verpflichtungen der Preisträger
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Der Preis wird auf der Webseite der Preisträger verkündet.
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Preisträger*innen stellen ein Foto und einen kurzen Text für die DG-GT Webseite zur Verfügung.
Vorschlags- und Auswahlverfahren
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Deadline für Vorschläge von Publikationen ist jeweils der 10. des Monats nach Quartalsende (10.4., 10.7., 10.10., 10.01., jeweils 24 Uhr).
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Vorschläge sind von Erst-, Letzt- bzw. korrespondierender/m Autor*in (DG-GT-Mitglied) oder von anderen DG-GT Mitgliedern per E-Mail formlos an den Präsidenten der DG-GT zu richten. Es ist in jedem Fall eine kurze Begründung zur Relevanz der Publikation beizufügen, die im Falle eines Awards für die DG-GT Webseite verwendet wird (auf Deutsch, max. 1000 Zeichen).
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Die Auswahl der besten „Papers-of-the-Quarter“ erfolgt durch den Vorstand und den Beirat der DG-GT. Vorstands- und Beiratsmitglieder mit Interessenskonflikten sind von dem Auswahlverfahren ausgeschlossen.